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Mit dem Herzen bei der Sache sein

Mit dem Herzen dabei zu sein, was bedeutet das?  

Am Arbeitsplatz im Krankenhaus mit dem Herzen dabei sein – wie kann uns das gelingen? Und wie erhalten wir unser Herz zurück, wenn wir es erst einmal ‚verloren’ haben? Was können wir für uns und damit auch für unser Umfeld tun?

 

Was bedeutet es, mit dem Herzen dabei zu sein?

Es bedeutet, dass ich meiner Bestimmung oder Berufung im Leben folge. Mein Streben nach Glück und Erfüllung ist jetzt schon kein Streben mehr. Stattdessen bin ich bereits glücklich und erfüllt. Im tiefsten Inneren empfinde ich mein Dasein und mein berufliches Engagement als sinnhaft. Sowohl für mich als auch für mein soziales Umfeld.

Daher gibt es in diesem Punkt keine Unterscheidung, wie ich mich im Beruf fühle, und wie ich mich privat fühle. Infolgedessen steht, was ich denke und fühle, im Einklang mit meinem Herzenswunsch nach zwischenmenschlicher Verbindung, Anerkennung, Nähe, Freude, Ausgelassenheit und Partnerschaft. Das Umfeld spiegelt es mir wider. Denn ich bin im Fluss und erfolgreich in dem, was ich tue – diese Vorstellung haben mir Kliniker vermittelt.

 

Ernüchterung am Arbeitsplatz im Krankenhaus – mit meinem Herzen dabei sein?

Der Eintritt ins Berufsleben gleicht für manche einer Ernüchterung und Enttäuschung. Es ist nicht die Frage, wie das Gelernte in der klinischen Routine umgesetzt wird. Vielmehr geht es um die Frage, wie es zu schaffen ist, trotz des Effizienzdrucks und der geforderten professionellen Distanz, mit dem Herzen dabei zu sein und dabei zu bleiben.

Wenn unter diesen Bedingungen die eigene Kompetenz als nur bedingt wirksam erlebt wird, und das distanzierte Verhältnis zu den Patienten, Kollegen und Vorgesetzten als unbefriedigend wahrgenommen wird, verstärkt sich die innere Trennung immer mehr.

An die Stelle der früheren Vorstellung eines helfenden und heilenden Berufes tritt nun ein Urteil auf die sich gänzlich anders darstellenden Möglichkeiten in der beruflichen Realität, und wie wenig man sich dem entziehen kann.

 

Was bewirkt mein Urteilen in Bezug darauf, mit dem Herzen dabei zu sein?

Indem ich urteile, distanziere ich mich, zum Beispiel von meinen Kollegen, Vorgesetzten oder von Patienten. Das Trennende wird betont und rückt in den Vordergrund. Es wirkt wie eine undurchdringliche Mauer, die die Verbindung verhindert. Dadurch ist mehr Verständnis für die Anderen oder deren Perspektive nur noch eingeschränkt möglich.

 

Was kann jeder einzelne tun, um wieder mehr mit dem Herzen dabei zu sein?

Jederzeit besteht die Möglichkeit, das eigene Verhalten zu hinterfragen, und sich zu entscheiden, es anders zu gestalten. Wenn man feststellt, dass durch die negativen Urteile auf die Bedingungen des  ‚Systems Krankenhaus’ die ehemals positive Wahrnehmung immer stärker in Ablehnung umschlägt, dann kann es hilfreich sein, zuerst die Urteile aufzuheben.

Das gibt einem den Freiraum, die Dinge anders zu betrachten und wahrzunehmen, sowie wieder stärker in Verbindung zu gehen. Der verloren geglaubte Fluss kann wieder entstehen.

 

Wie sieht der Arbeitsalltag aus, wenn man wieder mit dem Herzen dabei sein kann?

Die veränderte Wahrnehmung ermöglicht, wieder in Verbindung mit den Patienten, Vorgesetzten und Kollegen zu gehen. Das Menschsein rückt wieder stärker in den Vordergrund und erlaubt einen von innen heraus respektvollen und partnerschaftlichen Umgang mit anderen.

Die Authentizität des alltäglichen Seins und Handelns ist zurückgekehrt. Von der stärkeren emotionalen Verfügbarkeit profitieren alle im Umfeld. Was der Einzelne an Zuwendung und Wertschätzung gibt, erhält er auch an Unterstützung und Wertschätzung zurück.

Und manche Kollegen, Patienten oder Vorgesetzte, die man in der Vergangenheit verurteilt hatte, erscheinen oft, wie von Zauberhand verändert: viel freundlicher, hilfsbereiter und ebenfalls zugewandter.

 

Ihr Donat Wollny

 

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